Das magische Dreieck der Geldanlage
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Das magische Dreieck
Das magische Dreieck der Geldanlage kann mit einem gut strukturierten Finanzplan in Einklang gebracht werden, indem die Wahl der Anlageklassen von der geplanten Investitionsdauer abhängt:
- Kurzfristig: Achte auf geringes Wertschwankungsrisiko (Sicherheit) damit du jederzeit über dein Kapital verfügen kannst (liquide bist) und damit Konsumkredite vermeidest. Die Rendite (Rentabilität) ist kurzfristig unwichtig.
- Mittelfristig: Für mittelfristige Ziele in den nächsten 15 Jahren ist die Abstimmung am schwierigsten, weil du zu einem bestimmten Zeitpunkt das Ersparte auf einmal benötigst. Ob und auf welche Ecke du den Fokus legst, hängt sehr von deiner individuellen Risiko-Ertrags-Bereitschaft ab.
- Langfristig: Für den langfristigen Vermögensaufbau kannst du den Fokus auf die renditestärkste Anlageklasse setzen. Liquidität ist unwichtig, das Thema Sicherheit soll aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden, das Wertschwankungsrisiko relativiert sich mit der Zeit und kann dadurch in den Hintergrund treten.
Vergleich: Sparbuch - Anleihen - Aktien
Unternehmen (Aktien), Anleihen und Sparbuch im langfristigen Vergleich
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- Blau: Aktien (Globaler Aktienfonds in einer provisionsfreien Fondspolizze) erzielten langfristig die mit Abstand höchsten Renditen. Die Wertschwankungen waren aber sehr hoch, daher vor allem für langfristige Ziele geeignet.
- Gelb: Anleihen (Europäischer Anleihefonds in einem Online-Bankdepot) hatten geringe Wertschwankungen, erzielten aber langfristig deutlich geringere Renditen.
- Rot: Sparbuch (Täglich fällig) hat langfristig real Geldwert verloren (Inflationsverlust höher als Nettorendite). Aufgrund der Sicherheit in Bezug auf die Wertschwankung aber geeignet zum Halten von Liquidität und Ziele in den nächsten 5 Jahren.
Tipp 1: Die Grafik wird im Video Zeitraum ab 02:19 erklärt.
Tipp 2: Klicke oben links auf die blaue Angabe, damit wird die blaue Linie ausgeblendet und du siehst die gelbe und rote Linie besser im Verhältnis der Inflation.
Vergleich: Immobilien - Gold - Aktien
Unternehmen (Aktien), Gold und Immobilien im langfristigen Vergleich
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- Blau: Aktien (Globaler Aktienfonds in einer provisionsfreien Fondspolizze) erzielten langfristig die mit Abstand höchsten Renditen. Die Wertschwankung ist nicht höher als bei Gold, auch wenn es in dieser Grafik so wirkt.
- Gelb: Gold in Euro (Physischer Kauf) erzielte kurzfristig höhere Renditen als Aktien, langfristig jedoch viel geringere. Wertschwankungen sind bei Gold ähnlich wie bei Aktien (teils höher), auch wenn das diese Grafik nicht zeigt.
- Rot: Immobilien (Immobilienfonds Hausinvest in einem Online-Bankdepot) haben unterschiedliche Rendite-Chancen und Wertschwankungen. Dieser Fonds hatte geringe Wertschwankungen und geringe Renditen. Mehr im Kapitel Immobilien.
Tipp1: Die Grafik wird im Video Ertrag und Risiko ab 00:45 erklärt.
Tipp2: Klicke oben links auf die blaue Angabe, damit wird die blaue Linie ausgeblendet und du siehst die gelbe und rote Linie besser im Verhältnis der Inflation.
Die Risiken der Geldanlage
Bei Geldanlage-Produkten wird das Risiko in einer Skala von 1 bis 7 angegeben, welches auf der Einteilung nach dem standardisierten Summary Risk Indicator (SRI) basiert.
Der Risikoindikator SRI wird erst seit 01.01.2023 angewendet und sollte nicht mit dem Vorgänger, dem Synthetischen Risiko und Rendite Indikator (SRRI) verwechselt werden, welcher ebenfalls das Risiko in einer Skala von 1 bis 7 einteilte.
Zu beachten ist, dass der SRI häufig (z.B. Investmentfonds) nur ein Risiko, und zwar das Wertschwankungsrisiko (Volatilität) bewertet. Mit „DEM RISIKO“ wird daher meist lediglich das Wertschwankungsrisiko beschrieben.
Handelt es sich bei einem Produkt um kein Sondervermögen (wie z.B. bei Investmentfonds gemäß InvFG 2011) fließt zusätzlich das Ausfallrisiko (Bonität der Emittent*innen) mit ein. Jedenfalls unberücksichtigt bleiben folgende Risiken:
5 Risiken der 5 Anlageklassen für ein gut diversifiziertes Portfolio
Wir betrachten die 5 Anlageklassen nach diesen 5 Risiken und stellen diese ins Verhältnis mit den historischen Renditen und der Inflation. Damit hast du eine gute Grundlage, deinen Vermögensaufbau bzw. dein Vermögen bewusst nach Anlageklassen aufzuteilen und ein gut diversifiziertes, für dich passendes Portfolio zu erstellen.
Das Sparbuch (Geldmarkt)
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- 1,87% Ø Marktrendite bis 31.10.2024
Täglich fälliges Sparbuch
Rendite
Die Zinsen orientieren sich an den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB). Es gibt Geldmarktpapiere, Geldmarktfonds und Bankprodukte, wie das Sparbuch mit variablen und mit fixen Zinsen auf bestimmte Laufzeiten. Ein täglich fälliges Sparbuch (Grafik in Rot) hat den Inflationsverlust der letzten 45 Jahre nicht ausgleichen können.
Risiken
- Wertschwankungsrisiko: Keines.
- Ausfallrisiko: Einlagen sind bis zu € 100.000 durch die Einlagensicherung gesichert. Zu beachten ist jedoch der Aufbau und die Struktur der Einlagensicherung, wodurch diese Garantie als Sicherheit relativiert werden muss, wenn es zu Insolvenzen großer Banken kommt. Einlagen über € 100.000 unterliegen jedenfalls dem Insolvenzrisiko der jeweiligen Bank. Neben der Insolvenz der Bank besteht die größte Gefahr für den Ausfall in einem sogenannten Bankansturm, bei dem viele Anleger*innen in kurzer Zeit die Einlagen beheben wollen. Im Zuge der Finanzkrise 2008 war dieses Risiko sehr hoch, daher ist in dieser Zeit die Einlagensicherung von vormals € 20.000 auf € 100.000 erhöht worden.
- Inflationsrisiko: sehr hoch, speziell seit 2021, siehe Grafik.
- Währungsrisiko: Keines, solange man in der eigenen Währung (Euro) bleibt.
- Klumpenrisiko: Österreicher*innen haben in der Regel Sparbücher und Konten in Euro. Damit hat man zwar kein Währungsrisiko, aber es entsteht ein hohes Klumpenrisiko: Wird die eigene Währung (Euro) im Verhältnis zu anderen relevanten Währungen, wie dem US-Dollar oder dem Japanischen Yen schwächer, entsteht ein Wertverlust der eigenen Währung. Dieser Wertverlust schlägt sich üblicherweise in einer höheren Inflation nieder, da importierte Waren und Dienstleistungen teurer werden. Kauft man andere Währungen kann man sich davor schützen und Risiko reduzieren. Türkische Staatsbürger haben es zum Beispiel in den letzten Jahren hautnah erlebt, was es heißt, wenn die eigene Währung an Wert verliert. Diejenigen, die Spareinlagen in Euro oder USD hatten, haben das Risiko gestreut. Auch wenn ein starker Wertverlust des Euros heute unwahrscheinlich erscheint, sollte dieses Risiko einkalkuliert werden, besonders dann, wenn ein großer Teil des Vermögens in Geldmarkt-Produkten gelagert wird.
Anleihefonds
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- 5,62% Ø Marktrendite bis 31.10.2024
Anleihefonds ERSTE Bond Combirent A (AT0000858022) in einem Online-Depot
Rendite
Die Zinsen von Anleihen (engl. Bonds) orientieren sich an den Leitzinsen der EZB, an der Laufzeit der Anleihe und der Bonität der Schuldner. Es gibt Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten, meist zwischen 5 und 30 Jahren, aber auch Ausnahmen, wie die von Österreich 2017 und 2020 ausgegebenen Anleihen mit 100 Jahren. Je höher das Zinsumfeld zum Zeitpunkt der Emission, je länger die Laufzeit und je geringer die Bonität, desto höher ist die Rendite.
Bis 2020 konnten Anleihen den Inflationsverlust durchwegs ausgleichen. Mit Anstieg der Inflation und gleichzeitigem Anstieg der Zinsen 2021, sind hohe nominelle Kursverluste und noch höhere Realwert-Verluste entstanden.
Risiken
- Wertschwankungsrisiko: Das Wertschwankungsrisiko hängt von der Laufzeit der Anleihe ab, je länger die Laufzeit, desto höher das Wertschwankungsrisiko. Wertschwankungen werden vor allem durch Zinsänderungen verursacht: Steigen die Zinsen, fallen die Anleihekurse und umgekehrt. Am besten ist dieser Effekt bei den 100 Jährigen Staatsanleihen von Österreich zu erkennen: Von 2017 bis 2020 sind die Zinsen gefallen, der Kurs der Anleihe ist gestiegen, seit 2021 steigen die Zinsen, der Kurs der Anleihe ist gefallen. Bei Anleihefonds hängt das Wertschwankungsrisiko von den Laufzeiten der im Fonds gehaltenen Anleihen ab.
- Ausfallrisiko: Abhängig von der Bonität des Schuldners (Unternehmen oder Staaten): Je geringer die Bonität, desto höher ist das Ausfallrisiko. Dass nicht nur Unternehmen in Konkurs gehen können, sondern auch Staaten, zeigt die Geschichte. Diese enden meist in einer Währungsreform, wie in Österreich 1947 bei denen Anleger*innen den Großteil des Geldes verloren haben. Hier eine Liste der Staatsbankrotte.
- Inflationsrisiko: Anleihen sind Geldwerte und von Zinsen abhängig. Sind die Zinsen im Verhältnis zur Inflation geringer, wie aktuell (2023) besteht ein hohes Inflationsrisiko. Bei einer Hyperinflation, wie 1919 – 1924 kann es zu einem "Quasi-Totalverlust" kommen.
- Währungsrisiko: Keines, solange man in der eigenen Währung (Euro) bleibt. Bei Anleihen fremder Währungen besteht ein sehr hohes Währungsrisiko.
- Klumpenrisiko: Kauft man Anleihen in Euro, um ein Währungsrisiko zu vermeiden, erhöht sich das Klumpenrisiko: Wird die eigene Währung (Euro) im Verhältnis zu anderen relevanten Währungen, wie dem US-Dollar oder dem Japanischen Yen schwächer, entsteht ein Wertverlust der eigenen Währung. Dieser Wertverlust schlägt sich üblicherweise in einer höheren Inflation nieder, da importierte Waren und Dienstleistungen teurer werden. Mit Anleihen in verschiedenen Währungen oder globale Anleihefonds kann man das Klumpenrisiko reduzieren.
Immobilienfonds
- Laufzeit 30 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
Rot: Immobilienfonds, Gelb: Immobilienaktienfonds nach Kosten und Steuern (WPD).
Hier beschreiben wir die Eigenschafen von Immobilien als Geldanlage, also den Kauf einer Wohnung oder eines Fonds, der wiederum in Immobilien investiert. Da sich Immobilien aufgrund verschiedenster Parameter unterschiedlich entwickeln, sollen die beiden Fonds (Grafik) ein stellvertretendes Bild für die mögliche Entwicklung geben.
Rendite
Die Rendite entsteht zum einen aus dem Kaufpreis im Verhältnis zu den Mieteinnahmen minus laufender Kosten. Beim Verkauf aus dem erzielten Kaufpreis durch Angebot und Nachfrage. Der Inflationsverlust kann mit Immobilien langfristig ausgeglichen werden.
Risiken
- Wertschwankungsrisiko: Immobilien und Immobilienfonds (Rot) scheinen ein geringes Wertschwankungsrisiko zu haben, weil einzelne Immobilien nicht täglich bewertet werden. Ein gänzlich anderes Bild zeigen Immobilienaktienfonds (Gelb) mit täglicher Börsenbewertung. Daraus kann abgeleitet werden, dass Immobilien bei täglichen Bewertungen stärker schwanken würden und damit das Wertschwankungsrisiko höher ist.
- Ausfallrisiko: Das Risiko eines Totalverlustes ist bei Immobilien gering. Nicht versicherbare Naturkatastrophen oder Krieg wären denkbare Risiken. Davon abgesehen sollte der Sachwert Immobilie jedoch einen langfristen Wert behalten.
- Inflationsrisiko: Bei steigender Inflation stiegen bisher die Mietpreise, daher konnte der Inflationsverlust ausgeglichen werden. Aufgrund hoher Mietpreis-Steigerungen 2021/2022 wurde 2023 eine gesetzliche Mietpreisbremse beschlossen, welche von Konsumentenschützern als unzureichend angesehen wird. Da die Höhe der Mieten unsere Gesellschaft direkt betreffen, könnten künftig Regelungen getroffen werden, wodurch es bei der Investition in Immobilien zu Inflationsrisiken kommt.
- Währungsrisiko: Keines, solange man in der eigenen Währung (Euro) bleibt.
- Klumpenrisiko: Ist die Investition in eine einzelne oder einige wenige Immobilien im Verhältnis zum Gesamtvermögen sehr hoch, besteht ein hohes Klumpenrisiko. Wird eine Immobilie mit Kredit finanziert erhöht sich dieses Risiko enorm: Fällt der Marktwert unter den Kreditsaldo, kann es von der Bank zu Nachforderungen von Sicherheiten kommen. Können diese nicht erbracht werden, kann ein Totalverlust oder sogar Verluste über dem Einsatz entstehen. Bei Immobilienfonds oder Immobilienaktienfonds wird das Risiko einzelner Immobilien gestreut, jedoch sollte auch der Anteil dieser Fonds im Verhältnis des Gesamtvermögens ausgeglichen sein. In globalen Indizes (MSCI World) beträgt der Anteil von Immobilien-Unternehmen ca. 3 %.
Gold
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- 5,35% Ø Marktrendite bis 31.10.2024
Goldkurs in Euro
Rendite:
Der Preis von Gold entsteht einzig durch Angebot und Nachfrage. Es gibt keine Mieteinnahmen und keine Zinsen woraus man den „echten Wert“ errechnen könnte, eine Besonderheit von Edelmetallen und Rohstoffen. Der Inflationsverlust konnte langfristig ausgeglichen werden, seit 2005 ist die Preissteigerung sehr hoch.
Risiko:
- Wertschwankungsrisiko: Gold hat eine historische Bedeutung bei der Geldanlage und wird daher allgemein als sicheres Investment betrachtet. Das Wertschwankungsrisiko ist jedoch höher als bei Aktien: Im Zeitraum 1980 bis 2005 erzielte Gold 25 Jahre lang keine Preissteigerung. Begründungen dafür sind immer subjektiv, es könne aber im Zusammenhang mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems 1973 stehen und der damit verlorenen Bedeutung.
- Ausfallrisiko: Das Risiko eines Totalverlustes ist bei Gold gering, da es sich um einen Sachwert handelt, der immer eine bestimmte Nachfrage haben sollte. Denkbare Risiken liegen eher in der Gesetzgebung: In der Geschichte kam es mehrmals zu Goldbesitzverboten.
- Inflationsrisiko: Gerade in Zeiten steigender Inflation ist die Nachfrage nach Gold und somit der Preis gestiegen. In der langen Geschichte von Gold kann auf einen guten Inflationsschutz verwiesen werden.
- Währungsrisiko: Gold wird in USD gehandelt, daher könnte man von einem Währungsrisiko sprechen. Es würde jedoch nur dann ein Risiko entstehen, wenn der Euro gegenüber dem USD langfristig stark ansteigt und das im Goldpreis keine Auswirkung haben würde. Gold hat daher eher ein geringes Währungsrisiko.
- Klumpenrisiko: Auch wenn du in mehrere Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, etc.) investierst, beachte, dass der Preis ausschließlich von Angebot und Nachfrage abhängt und keine Streuung innerhalb dieser Anlageklasse besteht. Das ist ein großer Unterschied zu anderen Anlageklassen, bei denen innerhalb der Anlageklasse eine breitere Streuung möglich ist. Daher entsteht beim Kauf von Edelmetallen sehr rasch ein Klumpenrisiko. Allgemein wird eine Beimischung von bis zu 15 % in einem gut diversifizierten Portfolio noch als „gesund“ empfunden.
Aktienfonds
- Laufzeit 45 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 15.000,00 Einmalzahlung
- 11,88% Ø Marktrendite bis 31.10.2024
Globaler Aktienfonds in einer provisionsfreien Fondspolizze
Rendite:
Mit global gestreuten Aktien von Unternehmen wurden in den letzten 45 Jahren die mit Abstand höchsten Renditen erzielt. Der Inflationsverlust ist in der Grafik kaum mehr zu sehen und spielte keine Rolle mehr. Wertsteigerungen entstehen zum einen aus Gewinnen, die teilweise in Form von Dividenden ausgeschüttet werden und zum anderen aus Wertsteigerungen.
Risiko:
- Wertschwankungsrisiko: Wie der Chart oben zeigt, haben Aktienfonds ein sehr hohes Wertschwankungsrisiko. Obwohl breit gestreut weltweit in Unternehmen aller Branchen investiert wird, sind die Kurse der Aktien in diesem Fonds zwischen 2000 und 2003 (dot.com Blase) und im Jahr 2007 bis 2008 (Finanzkrise) um jeweils über 50 % gefallen. Weil der Summary Risk Indicator (SRI) bei Investmentfonds ausschließlich das Wertschwankungsrisiko misst, werden Aktienfonds mit hohem Risiko bewertet. Bei globaler Streuung (MSCI World) wurden in den letzten 50 Jahren allerdings spätestens nach 15 Jahren Verluste ausgeglichen, auch wenn zum ungünstigsten Zeitpunkt ge- und verkauft wurde. Ab einer Investitionsdauer von 25 Jahren lag die Rendite im schlechtesten Fall sogar bereits bei 5 % pro Jahr (vor Abzug von Kosten und Steuern). Mehr Infos dazu hier.
- Ausfallrisiko: Das Risiko eines Totalverlustes ist bei einzelnen Unternehmen (Aktien) hoch, auch große börsennotierte Unternehmen verschwinden. Wird jedoch in mehrere Unternehmen unterschiedlicher Branchen in verschiedenen Ländern der Welt investiert, wird das Risiko so breit gestreut, dass ein Totalverlust denkunmöglich ist.
- Inflationsrisiko: Inflation entsteht durch steigende Preise. Preise von Waren und Dienstleistungen, welche Unternehmen verkaufen. Natürlich müssen auch Unternehmen höhere Löhne und Gehälter, höhere Preise im Einkauf zahlen, jedoch werden diese Preiserhöhungen an die letzten in der Kette weitergegeben: Die Konsument*innen. Daher besteht mit der Investition in Unternehmen (Aktien) ein guter Inflationsschutz, das Inflationsrisiko ist gering.
- Währungsrisiko: Wird in ein Unternehmen investiert, welches seinen Sitz in einem Land mit fremder Währung hat, besteht ein Währungsrisiko. Fällt diese Währung im Verhältnis zur Heimatwährung, entstehen Kursverluste aus der Währung. Da jedoch große Unternehmen, wie Coca-Cola, Adidas, Apple, etc. global tätig sind und somit Umsätze in vielen Währungen tätigen, gleichen sich Währungsschwankungen im Aktienkurs zum Teil bereits aus. Langfristig sollten daher Währungsschwankungen eine untergeordnete Rolle spielen. Wird der Euro im Verhältnis zum USD langfristig schwächer, wird der Währungsverlust mit Unternehmen (Aktien) in den USA sogar ausgeglichen. Das gilt für alle anderen Währungen. Daher sind globale Aktien auch ein guter Schutz vor einer schwachen Heimatwährung.
- Klumpenrisiko: Da man in viele verschiedene Unternehmen weltweit und in allen Branchen (auch in Rohstoff- und Immobilien-Unternehmen) investieren kann, ist eine breite Risikostreuung mit Unternehmen (Aktien) möglich. Es besteht kein Klumpenrisiko, solange nicht zu viel in wenige Aktien investiert wird. Mit einem gut diversifizierten Aktienfonds-Portfolio kannst du bereits mit kleinsten Summen diese breite Risikostreuung erreichen. Aber auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Aktien sind für die langfristige Geldanlage geeignet, für kurzfristige Ziele eignen sich andere Anlageklassen besser.
Zusammenfassung
- Alle Risiken und Chancen abwägen, nicht nur auf den SRI schauen
- Ein gut diversifiziertes, für dich passendes Portfolio erstellen
- Investieren ist simple, but not easy