Gute und schlechte Kick-Backs

Sparer und Anleger bekommen von Kick-Backs aus dem Fonds meist nichts mit – müssen sie aber trotzdem bezahlen. Dabei kannst du von solchen Kick-Backs sogar profitieren. fynup zeigt, worauf du achten musst.

Das Wichtigste zu Kick-Backs

  • Fonds verrechnen laufende Kosten
  • Teil davon Provision für Produktanbieter
  • Schlecht: Kick-Backs werden einbehalten
  • Gut: Kick-Backs werden an dich weitergegeben
  • Immer mit allen Kosten rechnen

Was passiert mit der Provision?

fynup empfiehlt: Vorsicht mit Kick Backs aus Fonds
Unsplash
Nicht alle Kick-Backs müssen schlecht sein

In fast allen Wertpapier-Depots und Fondspolizzen kannst du Fonds nur aus so genannten Publikums-Tranchen kaufen. Diese Fonds verrechnen laufende Kosten, die direkt von der Rendite abgezogen werden.

Ein Teil dieser Kosten fließt in Form von Provisionen an die Produkthülle zurück. Das heißt der Fonds-Anbieter zahlt der Produkt-Anbieterin – etwa der Versicherung – ein Kick-Back.

Die entscheidende Frage ist: Was macht die Produkt-Anbieterin mit dieser Provision?

Möglichkeit 1: Behalten

Die gängigste Variante ist leider die, von der du am wenigsten hast. Die Produkt-Anbieterin deckt mit den Kick-Backs aus den Fonds ihre eigenen Kosten oder bezahlt damit die Provisionen der Berater.

Noch einmal zur Verdeutlichung: Es ist wichtig, dass du von diesen Kosten weißt, denn in gängigen Angebots-Modellrechnungen müssen Fondskosten nicht berücksichtigt werden oder werden so dargestellt, dass Konsumenten die dramatischen Auswirkungen unzureichend erkennen.

Möglichkeit 2: Weitergeben

Gut für dich ist natürlich, wenn die Anbieterin die Kick-Backs an dich weitergibt. Je mehr davon am Ende bei dir landet, umso besser.

Vorsicht bei Angebots-Modellrechnungen von Fondspolizzen: Kurios ist, dass die Renditen aus den Kick-backs eingerechnet werden, die Fondskosten (aus denen die Kick-backs stammen) jedoch nicht.

Beispiel: Verrechnet ein Fonds 2% laufende Kosten, zahlt davon 1% Provision (Kick-back) und die Versicherung gibt dir das weiter, dann wird bei einer Modellrechnung der 1% Vorteil eingerechnet, die 2% Kosten aber nicht.

Daher werden Modellrechnungen mit diesem "System" enorm verzerrt. Gut ist, wenn die Kick-backs an dich weitergegeben werden, schlecht ist die Darstellung in den Modellrechnungen. Daher ist es wichtig, dass du immer mit allen Kosten rechnest, welche auch die Fondskosten und eventuelle Kick-backs berücksichtigt.

Weil es so wichtig ist, nochmals: Angebots-Modellrechnungen rechnen ohne Fondskosten, fynup rechnet immer All-in.

Wie wirken sich Kick-Backs bei dir aus?

Die Auswirkungen kannst du selbst überprüfen!

Kick-Backs sind keine Kleinigkeit

CHART
  • Laufzeit 30 Jahre
  • Einzahlung € 150,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung

In dieser fynup Grafik siehst du denselben Fonds in derselben Produkthülle:

  • Rot: Ohne Weitergabe der Kick-backs.
  • Blau: Mit Weitergabe der Kick-backs.


Die Unterschiede sind enorm. Bei 0,85 % Kick-Back kommt es schon bei einem 150-Euro-Sparplan nach 30 Jahren zu einer Ergebnis-Differenz von rund 20.000 Euro.

Doch Vorsicht: Es gibt Kick-Backs, deren Weitergabe in den Bedingungen der Produktanbieter nicht auf Dauer garantiert wird. Es kann also gut sein, dass dieser in Aussicht gestellte Kostenvorteil im Laufe der Zeit verloren geht.

Die bessere Alternative: Clean-Shares

Clean-Shares sind bei Kleinanleger noch sehr unbekannt. Für Großinvestoren gibt es diese Anlage-Klasse schon lange, in der keine Provisionen (Kick-backs) fließen und dafür erheblich (bis 50% und mehr) günstiger sind.

Diese Fonds-Klassen werden aufgrund der sauberen Kosten-Trennung Clean-Share-Klassen oder kurz Clean-Shares genannt.

Kleinanleger haben selten Zugang zu diesen günstigen Fondsklassen, in der Regel muss man dazu mindestens 1 Mio. Euro investieren, daher auch institutionellen Fonds-Tranchen genannt. Doch einige wenige Produkthüllen-Anbieter nutzen diese günstige Einkaufs-Möglichkeit und du kannst davon profitieren. fynup zeigt dir welche das sind.

Immer das Gesamtbild betrachten

Die Verwendung der Kick-Backs allein sagt jedoch noch nicht viel aus – es könnten ja im Gegenzug die Kosten der Produkthülle zu hoch sein. Daher musst du immer mit allen Kosten aus Produkthülle und Veranlagung rechnen.

Das Team von fynup hat in unzähligen Berechnungen jedoch die Tendenz festgestellt, dass die günstigen Produkthüllen immer entweder Institutionelle Tranchen ermöglichen oder die Kick-Backs an die Konsumenten zurückgeben.

Fazit zu den Kick-Backs

  • Kick-Backs werden behalten oder weitergegeben
  • Weitergabe erhöht deinen Ertrag
  • Vorsicht bei Angebots-Modellrechnungen
  • Clean-Shares: Die saubere Klasse
  • Immer mit allen Kosten rechnen
Informationen in diesem Artikel sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.

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