Pensionsvorsorge: So wirst du pensionsfit!
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Webinar Aufzeichnung
In dieser Webinar-Aufzeichnung bekommst du eine Stunde geballte Information rund um Pensionen und kannst dir danach anhören, wie Marcel und Wolfgang von fynup die Fragen der Teinehmer:innen beantworten.
Das staatliche Pensionssystem in Österreich stößt an seine Grenzen
Wir sind in Österreich in der glücklichen Lage, immer länger zu leben. Lag die durchschnittliche Lebenserwartung 1970 noch bei 69,9 Jahren, waren es 2022 bereits 81,4 Jahre. Die Lebenserwartung ist also in 52 Jahren um 11,5 Jahre gestiegen.
Gleichzeitig ist das Pensionsantrittsalter in diesem Zeitraum von 62,1 auf 61,1 gesunken. Damit ist die durchschnittliche Pensionsdauer von rund 8 auf 20 Jahre gestiegen. Eine Veränderung mit Konsequenzen für das staatliche Pensionssystem.
Die demografische Entwicklung verschärft das Problem
Der wachsenden Zahl an Pensionist:innen stehen in Österreich immer weniger Erwerbstätige gegenüber. Bei der staatlichen Pension im Umlageverfahren ist dieses Verhältnis von enormer Bedeutung, da die eingezahlten Pensionsbeiträge der Erwerbstätigen direkt für Auszahlungen an Pensionist:innen verwendet werden.
Die stärkste Ausbuchtung im oberen grünen Bereich der Pyramide ist die Generation der sog. "Baby-Boomer". Sie fallen in den nächsten Jahren als Einzahlende weg und werden zu Beziehenden.
Der Staat hat jetzt schon Probleme das Pensionssystem zu stützen
Das erwähnte Umlageverfahren geht sich schon jetzt nicht mehr aus. Der Staat gibt bereits 25 % seines gesamten Budgets zur Stützung des Pensionssystems aus. Das sind Gelder aus Steuereinkommen, wie der Mehrwertsteuer, Einkommensteuer, etc., welches an anderen Ecken fehlt, wie zum Beispiel im Bildungs- oder Gesundheitssystem.
Höhere Pensionsbeiträge oder Steuern sind nicht möglich. Österreich ist jetzt schon ein Land mit den höchsten Steuern und Abgaben. Dadurch leidet die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Arbeitnehmer:innen leiden ebenfalls an den hohen Lohnnebenkosten, der Ruf nach weniger Abgaben (mehr Netto vom Brutto) wird lauter, um sich das immer teurer werdende Leben leisten zu können.
Auch dauerhaft neue Staatsschulden machen, ist keine Lösung. Wie du auf der Website von Staatsschulden.at eindrucksvoll nachlesen kannst, steigen die Staatsschulden seit 1970 permanent an. Per 14.08.2024 betrug die Staatsverschuldung rund 376 Mrd. Euro, das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 50.000 Euro. Eine 4-köpfige Familie hat damit Staatsschulden von rd. 200.000 Euro zu tragen.
Was bedeutet das für dich konkret?
- Du solltest damit rechnen, dass die staatliche Pension real weniger Wert haben wird. Entgegen beruhigender Aussagen von Politiker:innen, sprechen die Fakten eine deutliche Sprache. „Anpassungen“ sind vorprogrammiert.
- Um deinen Lebensstandard sichern zu können, musst du länger Arbeiten oder Kapitaleinkommen generieren – es gibt nur diese 2 Möglichkeiten.
Diversifikation schützt vor Risiken im Pensionssystem: Die 3 Pensions-Säulen
Erste Säule - Umlageverfahren: Staatliche Pension
Du kannst mit dem Pensionskontorechner deine voraussichtlichen Ansprüche aus der staatlichen Pension berechnen. Wir geben allerdings zu bedenken, dass sich – aus Gründen wie oben beschrieben – noch vieles negativ ändern kann. Es hat bereits viele Pensionsreformen gegeben und die nächste kommt bestimmt.
Falls du daran denkst, deine Pension mit einer freiwilligen Höherversicherung zu verbessern, bedenke unbedingt, dass du damit dein systematisches Risiko verstärkst. Neben der fehlenden Diversifikation (Streuung) solltest du bedenken, dass diese Säule unflexibel ist und keine individuelle Vermögensweitergabe ermöglicht.
Zweite Säule - Kapitaldeckungsverfahren: Betriebliche Pension
Mit der betrieblichen Mitarbeiter- und Selbstständigenvorsorge (Abfertigung neu) werden 1,53 % des Bruttogehaltes im Kapitaldeckungsverfahren verpflichtend angelegt.
Zudem bestehen freiwillige Möglichkeiten, wie Pensionskassen, betriebliche Kollektivversicherungen, der Zukunftsvorsorge gem. § 3/1/15 EStG oder der betrieblichen Pensionszusage (für Geschäftsführer/Führungskräfte).
Alle Modelle sind in der Sparphase steuerlich begünstigt, in der Genussphase jedoch teilweise steuerlich benachteiligt. Da alle Modelle zudem unflexibel sind, wenig Rendite erwarten lassen und keine individuelle Vermögensweitergabe ermöglichen, empfehlen wir jede betriebliche Vorsorge mit privaten Vorsorgen (3. Säule) zu vergleichen.
Berücksichtigt man die Genussphase so spricht die Summe der Vorteile häufig für eine private Vorsorge.
Dritte Säule - Kapitaldeckungsverfahren: Private Pension
Nachstehend widmen wir uns daher der privaten Pensionsvorsorge, da du damit maximal flexibel bist, hohe Renditen möglich sind (abhängig von Kosten und Anlageklasse) und du dein Vermögen individuell weitergeben kannst.
Spar-Beispiel: Was kosten dich € 1.000,- Kapitaleinkommen?
Diese Tabelle zeigt sehr übersichtlich, wieviel du monatlich sparen musst, um ab dem 65. Lebensjahr ein Kapitaleinkommen von 1.000 Euro über einen Zeitraum von 25 Jahren zu erhalten. Der Kapitalaufwand (Sparbetrag) hängt dabei von drei Faktoren ab:
- Kosten (Rendite-Abrieb durch Kosten und Steuern)
- erwartete Markt-Rendite
- Laufzeit (Start-Alter)
Bei einer erwarteten Marktrendite von 7 % sehen wir bei einem Start mit 40 Jahren Differenzen im benötigten Sparbetrag zwischen 250 (Blau), 310 (Gelb) und 380 Euro (Rot) monatlich. Der Unterschied resultiert einzig aus unterschiedlichen Kosten und Steuern, Veranlagung (Fonds/ETFs) und Marktrendite sind gleich. Siehe Grafik weiter unten.
Die Rendite-Annahme für die Hochrechnung liegt mit 7 % deutlich unter dem Durchschnitt globaler Aktien der letzten 100 Jahre, welche bei über 8 % lag.
Mit einem konservativen Produkt, wie der klassischen Lebensversicherung (Grau), wird zu maximal 30 % in Aktien investiert, daher liegt die Best-Case Hochrechnung in der Regel bei 3 %. Garantiert werden nur 0 %, die Mid-Case Rendite liegt meist bei 2 %.
Wir haben bewusst bei Aktien eine geringere Rendite-Erwartung und bei der klassischen Lebensversicherung die Best-Case Variante berechnet, um die Rendite-Differenzen möglichst gering zu halten. Mehr dazu in der übernächsten Grafik.
Auswirkung der Kosten in der Spar- & Genussphase
- Laufzeit 50 Jahre
- Einzahlung € 380,00 monatlich 25 Jahre
- Keine Einmalzahlung
- Entnahme: € 1.000 monatlich ab 26. Jahr
Diese Grafik* zeigt die Berechnung bei Start mit 40 Jahren mit 380 Euro Kapitaleinsatz monatlich (Online-Depot aus der Tabelle oben in Rot):
- Rot das Online-Depot: Das Kapital ist nach 25 Jahren Entnahme aufgebraucht. Hauptsächlich verantwortlich dafür sind Steuern auf Gewinne (KESt), welche sich besonders negativ bei Entnahmen auswirken.
- Gelb die Provisions-Polizze: Nach 25 Jahren steht noch ein Kapital von fast € 170.000 zur Verfügung, wird aber weniger. Obwohl die Kosten vor allem zu Beginn der Anspar-Phase wesentlich höher sind (Kostenvergleich der Ansparphase spricht für das Online-Depot), überwiegt die Steuerfreiheit der Gewinne bei Entnahmen.
- Blau die Nettopolizze: Das Kapital steigt nach 25 Jahren Entnahmen sogar an, da die jährlichen Gewinne nach Kosten und Steuern höher sind als die Entnahmen. Hier wirken die Kostenvorteile gegenüber der Provisions-Polizze und die Kosten-Steuer-Vorteile gegenüber dem Online-Depot. Detailinfos im Artikel Nettopolizze.
Was bedeutet das für dich konkret?
- Bei Vergleichsberechnungen solltest du immer die Genussphase mitberechnen. Das ist unüblich, jedoch für vollständige Vergleichsrechnungen absolut notwendig. Unsere Online-Rechner werden dahingehend gerade erweitert, schau in der Zwischenzeit in die Online-Beratung und hol dir deine individuelle Berechnung.
- Bei Produkten mit höherer Kosten-Steuer-Effizienz hast du am Ende Kapital zur Vermögensweitergabe oder kannst deine Kapitalentnahmen erhöhen oder deinen Kapitaleinsatz reduzieren und dein Leben heute besser genießen.
Tipp: Informiere dich WIE du mit der Nettopolizze Kosten und Steuern reduzierst!
*Grafik: Die Linien steigen auch nach dem 25. Jahr, weil es sich um eine Gewinn-Verlust-Rechnung handelt. Die Entnahmen ab dem 26. Jahr siehst du zunächst auf der Nulllinie, indem diese weniger wird. Nach 10 Jahren Entnahme (35.Jahr) hast du deinen Einsatz von 114.000 Euro entnommen. Ab diesem Zeitpunkt fallen die rote und gelbe Linien (Entnahmen höher als Gewinne), die blaue Linie steigt (Gewinne höher als Entnahmen).
Auswirkung der Rendite
- Laufzeit 50 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 10.000,00 Einmalzahlung
Diese Grafik zeigt die historische Entwicklung der drei wichtigsten Anlageklassen:
- Blau: Aktien (Globaler Aktienfonds in einer provisionsfreien Fondspolizze) erzielten langfristig die mit Abstand höchsten Renditen. Die Wertschwankungen waren aber sehr hoch, daher vor allem für langfristige Ziele geeignet.
- Gelb: Anleihen (Europäischer Anleihefonds in einem Online-Bankdepot) hatten geringe Wertschwankungen, erzielten aber langfristig deutlich geringere Renditen.
- Rot: Sparbuch (Täglich fällig) hat langfristig real Geldwert verloren (Inflationsverlust höher als Nettorendite). Aufgrund der Sicherheit in Bezug auf die Wertschwankung aber geeignet zum Halten von Liquidität und Ziele in den nächsten 5 Jahren.
Alle Berechnungen zeigen Nettoergebnisse NACH Abzug aller Kosten und Steuern. Die Marktrendite VOR Abzug aller Kosten siehst du in der Angabe links oben.
Tipp: Mehr Infos zu Aktien im Artikel Aktien, die besondere Anlageklasse
Auswirkung der Kosten in der Spar- und Genussphase (historisch)
- Laufzeit 50 Jahre
- Einzahlung € 250,00 monatlich 25 Jahre
- Keine Einmalzahlung
- Entnahme: € 2.500 monatlich ab 26. Jahr
Wir machen eine Zeitreise und analysieren anhand von Echtwerten die Auswirkung der Produktwahl von drei fiktiven Personen. Alle drei haben durchgehend in den DWS Vermögensbildungsfonds I investiert, sind jetzt 90 Jahre, haben vor 50 Jahren (im 40. Lebensjahr) mit einem 250 Euro Sparplan gestartet und ab dem 65. Lebensjahr 2.500 Euro monatlich entnommen:
- Benjamin hat den Fonds in einer Nettopolizze* (Blau) gekauft. Aufgrund geringer Kosten und Steuern verfügt er – trotz Auszahlungen von in Summe 750.000 Euro – über ein Vermögen von rund 800.000 Euro, welches er selbst verwenden oder an seine Liebsten (Frau, Kinder, Enkel) übergeben kann.
- Gerlinde hat den Fonds in einer Provisionspolizze* (Gelb) gekauft. Dabei hat sie zwar den Steuervorteil gegenüber Online-Depots genutzt, aufgrund der wesentlich höheren Kosten ist das Kapital jedoch seit ihrem 86. Lebensjahr aufgebraucht.
- Robert hat den Fonds in einem Online-Depot* (Rot) gekauft. Er hat zwar auf den Kostenvorteil gegenüber Hausbanken geachtet, aber den Steuernachteil gegenüber Versicherungsprodukten übersehen. Daher hat das Kapital nur für rund 11 Jahre Entnahme gereicht und ist bereits seit dem 76. Lebensjahr aufgebraucht.
Die Grafik zeigt, dass die historischen Renditen globaler Aktien wesentlich höher war als die für Hochrechnung verwendeten 7 % Marktrendite und wie extrem sich diese höheren Renditen positiv auf das Ergebnis auswirkten:
- Bei 7 % Marktrendite errechnen sich 1.000 Euro Kapitaleinkommen auf 25 Jahre.
- Historisch war ein Kapitaleinkommen von 2.500 Euro mit Kapitalerhalt möglich.
Dennoch empfehlen wir künftige Hochrechnungen mit maximal 7 % Marktrendite anzustellen. Damit hast du einen „Puffer“ und die Chance positiver Überraschung steigt. Beachte dabei unvollständige Kostenangaben bei Fondspolizzen.
*Es wurden aktuelle Produkte mit aktueller Steuerbestimmung berechnet. Die Produkte standen in dieser Form vor 50 Jahren nicht zur Verfügung, die steuerlichen Bestimmungen haben sich mehrmals geändert in dieser Zeit.
Zusammenfassung: Verständliche Tabelle mit 3 Aussagen
Die Tabelle gibt dir einen raschen und verständlichen Überblick
- dass du mit einer Nettopolizze bis zu 40 % deines Kapitalaufwandes sparen kannst. Gleiches Risiko - weniger Kosten. Erfahre hier mehr über die Nettopolizze.
- wie sich deine Kosten bis zum 4-fachen erhöhen, wenn du Anlageklassen mit geringer Rendite-Erwartung kaufst. Lese hier mehr über die bewusste Anlagewahl.
- über die Auswirkung der Zeit: Ein Zuwarten um 10 Jahre verdoppelt deine Kosten!
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