6. Erkenntnis: Ertrag und Risiko
Das Wichtigste in Kürze:
- Risiko 1-3: Automatisch Garantieprodukte
- Sachwerte: Immobilien, Rohstoffe, Aktien
- Ertrags-Chancen bei Aktien: 3 Kreisläufe
- Risiko nach SRRI nur Wertschwankungsrisiko
- Vorsicht vor ignorierten Risiken
Die 6. Erkenntnis als Video
(In dieser 6. Erkenntnis erfährst du mehr über Ertrags-Chancen und Risiken der drei wichtigsten Anlageklassen, als in jedem normalen Beratungsgespräch. Danach geht’s hier zum Video der 7. Erkenntnis.)
Schau beim Risiko ganz genau hin
Beim Veranlagen wird deine Risikobereitschaft mit dem Indikator SRRI definiert.
Mit SRRI 1-3 bist du überwiegend in Geldwerten. Wie du in der 3. Erkenntnis gelernt hast, bist du damit Gläubiger und investierst am Geldmarkt, in Anleihen oder konservative Mischfonds.
Erst ab SRRI 4-7 bist du aufsteigend zu 50% bis 100% in Sachwerten, also Eigentümer von Immobilien, Rohstoffen oder Aktien.
Besonders auffällig: Dieser Indikator berücksichtigt nur ein einziges Risiko, alle anderen Risiken werden ignoriert. Diese 6. Erkenntnis zeigt dir in Folge, was das für dich bedeutet.
Historischer Rendite-Vergleich von Immobilen, Gold und Aktien
- Laufzeit 40 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 10.000,00 Einmalzahlung
Das wurde aus einer einmaligen Investition von 10.000 Euro in 40 Jahren:
- Blau: In Immobilien kannst du direkt investieren oder über Immobilienfonds. Hier einer der ältesten europäischen Immobilienfonds, der Hausinvest in einer steueroptimierten, provisionsfreien Fondspolizze: Gewinn rund 40.000 Euro.
- Gelb: Bei Rohstoffen vergleichen wir das gängigste Edelmetall Gold. Vor allem der Anstieg zwischen 2008 und 2012 rückte Gold wieder ins Rampenlicht, genau am Höhepunkt bejubelten Fachmagazine Gold als die Anlage. Doch über diesen langen Zeitraum liegt der Gewinn bei nur rund 35.000 Euro.
- Rot: Verglichen mit dem bereits bekannten globalen Aktienfonds DWS Vermögensbildungsfonds I schauen Gold und Immobilien vergleichsweise bescheiden aus. in 40 Jahren wurden aus 10.000 Euro über 400.000 Euro. Der Gewinn ist 10 mal höher, als mit dem Immobilienfonds oder mit Gold.
Die Ertrags-Chancen von Geldwerten kennst du ja bereits aus den bisherigen Erkenntnissen.
Warum so hohe Ertrags-Chancen bei Aktien?
Du hast vermutlich auch schon den Satz gehört „Ich lasse mein Geld für mich arbeiten.“ – Aber Geld arbeitet nicht. Es tut nichts. Du bekommst vielleicht ein paar Zinsen dafür, aber Geld arbeitet nicht. Menschen in Unternehmen arbeiten. Durch die Energie von Menschen und mit Hilfe innovativer Technologien schaffen Unternehmen nachhaltige Wertsteigerung.
Das gibt's nur bei Unternehmen.
Du und alle Arbeitenden tragen zum Erfolg eines Unternehmens bei. Wird langfristig kein Gewinn erwirtschaftet, verschwindet das Unternehmen. Gleichzeitig entstehen neue: ein Kreislauf.
Unternehmen produzieren das, was Menschen täglich brauchen: Essen, Kleidung, Wohnen – nahezu alles. Wir arbeiten bei Unternehmen, wir kaufen von Unternehmen: der nächste Kreislauf.
Wenn du dich an Unternehmen beteiligst, deren Produkte du kaufst, wie Coca-Cola, Bayer, VW, Apple, Google, etc. bist du Miteigentümer des Unternehmen. Damit bist du am Gewinn deines eigenen Konsums beteiligt: wieder ein Kreislauf.
Diese drei Kreisläufe machen Unternehmen so besonders. Weder Gold, noch Immobilien und schon gar nicht Geldwerte haben diese Mechanismen.
Beachte alle Risiken
Laut erwähntem SRRI gelten Geldwerte als sicher, Aktien als risikoreich. Dabei solltest du wissen, dass dieses Risiko nur aufgrund eines einzigen Parameters festgelegt wird: dem Wertschwankungsrisiko der Vergangenheit.
Und das, obwohl du in der 4. Erkenntnis gesehen hast, dass das Wertschwankungsrisiko eine Frage der Zeit ist. Und dir die 5. Erkenntnis gezeigt hat, dass du mit der Genussphase sogar noch mehr Zeit hast. Doch selbst der Investitions-Zeitraum wird ignoriert.
Auch alle anderen Risiken werden komplett ignoriert:
- Inflationsrisiko
- Währungsrisiko
- Ausfallrisiko
- Klumpenrisiko
Streuung, Streuung, Streuung
Den besten Schutz gegen diese vielen (in der offiziellen Definition ignorierten) Risiken bietet eine möglichst breite risikominimierende Streuung.
Als Gläubiger vertraust du mit einem Sparbuch meist einer Bank in einem Land und einer Währung. Anleihen werden überwiegend in Euro in wenigen sicheren Ländern gekauft. Geldwerte haben also keine oder nur eine sehr geringe Risiko-Streuung.
Immobilien direkt zu kaufen ist mit einer hohen Investition verbunden, du hast sehr viel Geld in einem einzelnen Investment. Auch mit Edelmetallen kannst du keine breite Risiko-Streuung erzielen.
Beteiligst du dich an Unternehmen in Form von Aktien kannst du hingegen sehr breit streuen. Zum einen regional in alle Länder der Welt mit verschiedenen Währungen. Zum anderen in alle Branchen wie Konsum, IT, Gesundheit, etc. Du investierst bei einem breit gestreuten Fonds sogar automatisch mit ca. 4 % in Rohstoff- und mit ca. 3 % in Immobilien-Unternehmen. Solch eine maximale Streuung ist bereits ab 50 Euro im Monat möglich.
Die 6. Erkenntnis:
Du weißt jetzt, dass bei der Standard-Frage „Welches Risiko willst du?“ nur das Wertschwankungs-Risiko gemeint ist und alle andere Fragen ignoriert werden.
- Achte auf alle Risiken, besonders jene, die nicht mit SRRI abgefragt werden.
- Nutze die einzigartigen Mechanismen von Unternehmen.
- Versuche die Risiken durch möglichst breite Streuung zu minimieren.
Jetzt kennst du die Zusammenhänge von Risiko und Ertrags-Chancen und kannst dein Risiko nun selbst bewusst definieren.
In der 7. Erkenntnis erfährst du noch, wie du mit dem 3-Ziele-System deinen individuellen Finanzplan erstellst.
Die 7. Erkenntnis
Das 3-Ziele-System